"It takes more to confuse a girl like me!" (It Takes More)
Ms Dynamite
english (London, UK)
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Ms Dynamite kennt mehrere Stimmpersönlichkeiten. Sie könnte zwei verschiedene Künstlerinnen sein, denn ob sie singt oder ob sie rappt – beides klingt so selbstverständlich, so unzweifelhaft und ganz, dass nichts fehlt, wenn das eine da ist. Es ist, als würde sie verschiedene Instrumente spielen. Und trotz der Vielheit klingt sie niemals beliebig – man erkennt Ms Dynamite in jedem ihrer Songs wieder.
Mit ihrem markanten, von Raggae, Dancehall und Dub inspirierten Flow, der in seiner eher tiefer gelegten Tonlage wohl bewusst oft klingt wie eine erhobene Faust, hielt sie sich in ihren major Veröffentlichungen jedoch eher bedeckt. Erst in ihren späteren Singles, wie Neva Soft und Dippy Sound, kommt diese Seite wieder richtig durch. Obwohl ihre ersten Singles Danger, Ramp und Booo! auf 2Step/Garage Beats genau diesen Sound repräsentieren, und Ms Dynamite mit diesen Titeln ihren Namen im Gehör von Industrie und Szene unterbringen konnte, wurden die entsprechenden Tracks aus dem Debut A Little Deeper (2002) und dem eher gesungenen Judgement Days (2005) komplett rausgehalten. Die beiden Alben stehen für sich und lassen sich beide Jahre lang durchhören. It Takes More und Put Him Out, Fall In Love Again und Father, sind wohl die eingängigsten Titel, umgeben von weniger bekannten, aber nicht minder starken Songs wie Brother, Unbreakable oder Krazy Krush.
Dennoch habe ich stets das rauhe Hintergrundrauschen mitgeschnitten und immer gehofft, auf der nächsten Veröffentlichung endlich die volle Ladung Dynamite zu bekommen – diese besondere, explosive Mischung aus Wut und Humor, please blow my face!
Als die Judgement Days nicht den kommerziellen Erwartungen gerecht wurden, gingen Ms Dynamite und ihr Label auseinander. Schön ist die Vorstellung, dass sich heute ein paar Idioten darüber Ärgern dürften, wie taub sie damals waren für ihr Fire am Mic. Hingehört haben hingegen britische underground DJs aus dem Milieu Drum ’n Bass, Jungle, Dub und _Step, wie Sticky, Zinc, DJ Fresh und Shy-FX, nicht zu vergessen Redlight und Labrinth, sowie die Magnetic Men, aka Skream und Benga. Und so wurde es kein Album, sondern es wurde eine Single und noch eine Single und noch eine Single … jede so stark wie ein Album. Und jede für sich schöpft aus allen ihren Stimminstrumenten, jede für sich zündet ein Bündel des Dynmamits meiner zuvor genannten Wunschmarke. Booo!m.
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Das ist aber nur die halbe Wahrheit. Denn glücklicherweise wurde parallel dazum zweiten Studioalbum im Jahr zweitausendsechs in Zusammenarbeit mit Illastate Records und Dynamite’s Bruder Akala aus den damals – doch eigentlich niemals – fallen gelassenen Songs und Sounds ein Streettape zusammengefasst. Und dieses Tape ist nochmal ganz anders und soll hier deshalb ungewohnt prominent und umfassend eingeführt werden:
A Little Darker trifft exakt den Sound, der mich vor gut zehn Jahren immer tiefer in die Produktionen der UK radicals hineinzog: aggressiv und zugleich verspielt, manchmal einfach Krach, schnelle Flows, wenig Aufbau, direkt durchs Gitter (Bars, u feel me!?): Grime. Aber wie hört man sich jetzt durch den ganzen Krach des Samplers, ohne durchzudrehen? Hier eine kleine Orientierungshilfe entlang der stärksten Titel:
Track No.1: Kick You Out. Kein Chart-Ticker kann Dir den Job abnehmen, zu entscheiden, was gut ist und was Schrott: eigentlich ‚bloß‘ ein Intro, wird hier eigentlich schon Grime auf den Punkt gebracht. Ohrwurm, Soundtrack und was Du noch draus machst. Den feature MC L Man kennst Du bereits von der Shystie Kollab Hold It Down. (Auch um zu zeigen, in welchem Soundzusammenhang A Little Darker zu hören ist. Dazu außerdem von Akala Roll With Us ft. Baby Blue ebenfalls Illastate.) Track No. 9: Miss. „This one is for my sisters / sisters, this comes from the heart“, ein solidarisches shout out für die jungen Mädchen und Ladies unter uns, auf dem Weg in die Welt. Track No.13: Don’t Stop. „Keep on and on and on and / don’t stop stay strong!“, dreimiutensiebzehn Durchhalteparole, zwei Jahre neben Jean Grae’s Hater’s Anthem in heavy rotation auf meinem ganz persönlichen mp3-Player. Track No. 14: London State Of Mind – der Titel drei Jahre vor Empire State Of Mind aktueller als der Urknall- holla Alicia and Jay! Track No. 24: Kick You Out Remix, die Kollabo mit Shystie, Nolay und Baby Blue nimmt im Jahr zweitausendsechs Geschichte vorweg: #Takeova!
Für mich ist das Tape eine ihrer stärksten Veröffentlichungen. Während der Markt noch immer auf eine kompatible Kollaboration mit Akala wartet, ist das, was man sich von dem Traumgeschwisterpaar erwarten kann, hiermit bereits raus: rough, true, bonded. Überzeugend als underground material, straight streettape storytelling, spitfire at it’s finest. Ein must have für alle, die auf Rap abgehen und ihre musikalischen Zwanziger in den Zweitausendern verbracht haben.
A Little Deeper (2002):
1. Natural Hight
2. Dy-na-mi-tee
3. Anyway You Want It
4. Put Him Out
5. Brother
6. It Takes More
7. Sick N Tired
8. Afraid 2 Fly
9. Watch Over Them
10. Seed Will Grow
11. Krazy Krush
12. Now You Want My Love
13. Gotta Let You Know
14. All I Ever
15. A Little Deeper
Judgement Days (2005):
1. Judgement Day
2. Father
3. Put Your Gun Away
4. Back Then
5. Fall In Love Again
6. Not Today
7. You Don’t Have To Cry ft. Lil Wayne
8. Unbreakable
9. Pain
10. Shavaar
11. Gotta Let It Go
12. She Don’t Live Here Anymore
13. Mr Prime Minister
A Little Darker (with Akala, a Illastate Records streettape 2006):
www.datpiff.com/Ms-Dynamite-A-Little-Darker-mixtape
1. Kick You Out ft. Bear Man, L Man, Purple, Doctor
2. Knowbody ft. Akala, Ghetto, Big Seac
3. Way Back When
4. 16’s ft. Akala, Shizzle, Purple, Jenda, Wariko, Rider, Fresh Baby S
5. On ft. All In One
6. So Much Flows ft. Jenda, Snipekeedo
7. Don’t Do It
8. Still Breathing ft. Purple
9. Miss
10. IC3 ft. Akala, Buck Boy, Giggs
11. Gonna Make It Through ft. Selah, Wariko
12. S.K.I.T.Z. ft. Akala, Nekkle Camp, Slew Dem
13. Don’t Stop
14. London State Of Mind ft. Sincere
15. Your Eyes ft. Sweetie Irie, Nathan, J2K, Gappy Ranks
16. Tourettes ft. Akala, JME
17. Bad Girls ft. Katie Pearl
18. Dat Boy Akala ft. Akala
19. Murder ft. Riko, Flowdan
20. What You Doin? ft. Fumin, Rinser
21. N.A.S.T.Y. ft Nasty Crew
22. Out Of Town ft. Nickie S, Nyke, Van Damage, Flirta D
23. Bounce ft. Nathan, J2K, Asher D, Bruzer
24. Kick You Out Remix ft. Nolay, Baby Blue, Shystie
(with Sticky) Booo! (2001):
youtube.com/watch?v=hnauS1rnDiI
It Takes More (2002):
Dy-Na-Mi-Tee (2002):
dailymotion.com/video/x1mv3j_ms-dynamite-dy-na-mi-tee_music
Put Him Out (2002):
youtube.com/watch?v=kvPLMjWtZbA
Father (2005):
Judgement Day (2005):
Fall In Love Again (2006):
(with DJ Zinc) Wile Out (February 2010):
(with Redlight) What You Talking About!? (August 2010):
youtube.com/watch?v=N3piv9EFZU8
(with Magnetic Man) Fire (October 2010):
(with Katy B) Lights On (December 2010):
youtube.com/watch?v=cJNXXuAxkfk
(with DJ Fresh) Gold Dust (2010):
youtube.com/watch?v=HQPAN5dGbmc
Neva Soft (2011):
(with the Rap Beatbox Choir, Akala & Lady Leshurr) We Are the People (2011):
youtube.com/watch?v=WxJeyC0In4g
(features Yasmin and Shy FX) Light Up (January 2012):
(with Shy FX) Cloud 9 (2013):
dailymotion.com/video/x15mqg9_ms-dynamite-shy-fx-cloud-9_music
(with DJ Fresh) Dibby Dibby Sound (2013):
youtube.com/watch?v=81Mw7Z9AOkw
(with Major Lazer & Laidback Luke) Sweat (2014):
youtube.com/watch?v=zzrNI66FUWE
(features Nneka) Sleep (March 2014):
youtube.com/watch?v=IQnNbK_vOnQ
freestyle, live & else:
(with Lippicool) freestyle on a beatbox in Leeds (May 2010):
youtube.com/watch?v=HiTrGViT22k
(with Fleur and Sian Evans) Golddust, unplugged at BBC Radio 1 live lounge (2011):
youtube.com/watch?v=J7AbHiLz2uI
(with Lioness, A.Dot & Lady Leshurr) Neva Soft Soul Culture RMX (2011):
youtube.com/watch?v=_aWAZszduDM
The most hilarious interview with a very handsome DJ DUB L (check the spell_ing) in summer 2012 – talking on peculiar addictions, and about her career as a path to a place were she really can be „the captain on her ship“. on S StarTv: