"Don't be a hardrock when you really are a jam!" (Identity)

Tor Cezay
english (London/UK)
torcesay.com
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Seit ihrem debut Release Strivin‚ auf dem OST des teenage power Streifens Fast Girl (2006) hat Tor Cesay konstant und geduldig an ihrem Können, Status und Output gearbeitet. Das Ergebnis davon sind weder große Bekanntheit noch Tonnen an Klicks. Dafür ist ihr dann aber auch kein strategisches Format über die Ohren gewachsen und sie kann heute mit Qualität beeindrucken, statt unter dem (Ein)Druck eines One-Hit Effects irgendwelche Erwartungen wieder einholen zu müssen. Auf dieser soliden Basis bauen seit letztem Jahr ihre EP Releases auf – A Pinch of Salt (spring 2014) und Journals: The 3P (autumn 2014, visuals 2015) -, die man mit Freude weiter empfehlen kann. Erste Etappe: bien fait.

 

„See, I could rap in double time, but I rather do it simply“. Kein Beweisdruck mehr, der Technik Check funktioniert bei Tor subtiler: „Syllables that intricately symbolize that intimacy / of a man’s ability to rap on beats so skillfully“ (Remedy). Um zu sagen: pure Technik, die einen Motor antreibt, der eine Maschine leer am Laufen hält, die beeindruckend viel Krach macht, aber wo hinten nichts bei raus kommt, zeigt nicht mehr als das naive Rufen eines Kindes „guck mal, ich kann was“. Tor dagegen zeigt, dass sie das groß werden ernst meint und teilt in ihrem aktuellen Release Journals: The 3P auf wundersame Weise lyrisch runtergebrochene Lebenserfahrung, Beobachtung und Reflektion in angemessener Größenordnung und macht damit Rap die Ehre Poesie zu sein.

 

Wer dennoch Bock auf mehr Geschwindigkeit und Geballer hat, dem sind Different Place (2010) und Lose My Cool (2011) zu empfehlen, beide von BBC 1Xtra ihrerzeit als #Mixtapes of the Month gerated, beide als free download zu finden. Der aktuelle Technikkatalog wird hier in allen Anforderungskategorien auseinandergenommen, beide Tapes lassen sich außerdem selbstverständlich wunderbar im Auto aufdrehen.

 

Vor fast zehn Jahren sah ich Tor live in Berlin. Gehört habe ich sie an dem Abend kaum. Das Konzert ging nämlich im Testosteron und Egohype gepushten Gehabe der frühen New Era Crowds der damals neuen Spreeclubs unter. Bis dato hatte ich keine derart anstrengende Show erlebt in der das Publikum und der „DJ“ gemeinsam die Künstlerin von der Bühne spielten. Erstere mit purer Ignoranz, letzterer mit aufgeblasenen Spins and Breaks, die nirgendwo hinpassten. Ich habe den falschen Krach noch heute in den Ohren…

 

Umso mehr wünsche ich der Rapperin in Zukunft nur noch Bühnen, die ihr Talent und ihre liebevolle, starke Art zu tragen wissen, mit der sie aufmacht, wo andere feige sind und offen zeigt, worum es ihr geht. Die musikalische Richtung und akustische Umgebung, in der sich ihre Stimme und Lyrics im Moment bewegen, sind da in jeder Hinsicht wegweisend…

 

 

Beatz International: A Journey to the Album (2009):

stream via ytb: youtube.com/watch?v=UI_IUXfl1Co

1. Intro

2. How the Perch Happened

3. Perch ft. Flying Lotus, Oddisee & Phonte Coleman

4. From Women – Cesay, Tor & Natalia Grosiak

5. Tor Interview

6. Pushin’ It

7. The Return ft. Tutsue

8. You Don’t Know

9. East Flow

10. How Beatz International Happened

11. Wrong Way to Great Ocean Road

12. Beatz International ft. Dorothy Nakawombe

13. Angels (Live in Melbourne)

14. How Back on the Endz Happened

15. Back on the Endz

16. Going Home ft. Envy & Pariz 1 (Show N Prove)

17. Do Get To Know (DJ Wonder)

18. Perch Remix ft. J2K

19. Going Home (Rapid Remix

20. Beatz International (DJ Mentat Remix)

21. The Return (Remix)

 

 

Different Place (mxtp, mixed by Show N Prove 2010):

1. Warm Up Session

2. Exhibit T

3. POW 2011 Freestyle

4. Serious ft. Junior Reid

5. Academy of Rap

6. Different Place

7. Only B You

8. Jah Jah City

9. Who’s Got The Power

10. Blast Off

11. Takin‘ The Mick

 

 

Lose My Cool (mxtp, mixed by DJ Destruction 2011):

1. Warmin‘ Up Again

2. Mike Lowery Freestyle

3. Jessie J Freestyle

4. Not For Sale

5. Say It Louder

6. Lose My Cool

7. I Understand

8. Bonus Jah Jah City

 

 

 

A Pinch of Salt (EP, April 2014):

1. Try

2. Home Sweet Home ft. Obenewa

3. Eyeliner

4. Troubled Soul ft. Natalia Grosiak

5. XYZ

 

 

Journals: the 3P (November 2014):

1. Identity

2. Drifting

3. Remedy

 

 

 

 

Back On The Endz (2007):

youtube.com/watch?v=QaRbXDzm78A

 

(featuring Pariz 1 & Envy) Going Home (2008):

youtube.com/watch?v=wG3t9k-OLL

 

(featuring Meleka) Give It Time (2011):

vimeo.com/33915702

 

Can’t Explain It (2014):

 

 

Drifting (April 2015):

youtube.com/watch?v=bZ41TBIBTrk

 

Identity (May 2015):

youtube.com/watch?v=qzStTxcQl_E

 

Remedy (June 2015):

youtube.com/watch?v=6A9K-jNuJZ8